Libra Association verliert die Unterstützung von 3 Gründungsmitgliedern

Facebook unterliegt einem zunehmend stärkeren Druck, während die Libra Association extern und intern die Unterstützung verliert. Mark Zuckerbergs vergeblicher Versuch, den Ruf des Unternehmens zu retten, könnte sich somit letztendlich als Sisyphus-Aufgabe herausstellen. Schließlich beginnt das Konsortium schon jetzt, sich aufzulösen.

Libra Association

Die zunehmende Sorge um regulatorische Maßnahmen ist darin resultiert, dass zwei Gründungsmitglieder des Libra Konsortiums diskutieren, ob sie Facebooks Libra Coin Projekt auch in Zukunft unterstützen wollen. Kein Wunder, denn die Libra Association, die von Facebook und 28 weiteren Mitgliedern ins Leben gerufen wurde, unterliegt momentan dem zunehmendem Druck zahlreicher Regierungen, Behörden und Institutionen. Ein Grund hierfür ist vor allem, dass Facebook in der Vergangenheit beschuldigt wurde, die privaten Daten seiner Nutzer zu verkaufen.

Am 23. August gab ein Artikel der Financial Times bekannt, dass sich zwei der Gründungsmitglieder, die momentan noch anonym sind, von dem Libra Coin Projekt distanzieren. Facebook selbst zeigt sich zunehmend frustriert über die nachlassende Unterstützung der verbleibenden Mitglieder. Der Grund für die internen Probleme der Libra Association wäre laut einem weiteren Gründungsmitglied jedoch die fehlende Besprechung der Krypto-Regulierung vor der Markteinführung des Libra Coin gewesen.

Ein weiteres anonymes Mitglied fürchtet daher, dass sich der regulatorische Druck durch die Verbindung mit dem kontroversen Projekt demnächst auch auf das eigene Unternehmen auswirken könnte.

Insgesamt wird das Kryptoprojekt der Libra Association auch in der Community noch immer großteilig kritisch angesehen. Während einige den Libra Coin als Hoffnungsschimmer betrachten, der das Bewusstsein für Kryptowährungen fördern wird, sehen es andere lediglich als Versuch von Facebook, eine vollkommen zentralisierte und möglicherweise schädliche digitale Währung zu kreieren.

Der größte Druck auf die kontroverse Kryptowährung geht vor allem von den Institutionen der USA und der EU aus. Ein kürzlicher Bericht von Bloomberg zeigt beispielsweise, dass die Europäische Kommission aufgrund „wettbewerbswidriger Verhaltensweise“ bereits kartellrechtliche Ermittlungen eingeleitet hat. Hinzu kommen weitere für diese Woche zu erwartende Entwicklungen wie der Besuch der Schweiz durch die U.S. Delegation unter Führung von Kongressmitglied Maxine Waters. Der Besuch wurde geplant, um die Zukunft des Krypto-Projektes der Libra Association, das bis zu 19 Milliarden Umsatz erzielen könnte, mit dem Schweizerischen Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten Adrian Lobsiger zu besprechen.

Ursprünglich hatte Facebook angekündigt, den Libra Coin bereits im nächsten Jahr auf den Markt bringen zu wollen. War es doch zunächst noch davon ausgegangen, sämtliche Bedenken würden sich bis zur Markteinführung des Stablecoins bereits geklärt haben. Im letzten Monat musste das Unternehmen die Investoren im Quartalsbericht jedoch bereits vorwarnen, die stetigen Probleme könnten dazu führen, dass das Libra Coin Projekt möglicherweise niemals realisiert werden kann.

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