Das würde ein No-Deal-Brexit für Bitcoin und Co. bedeuten

No-Deal-Brexit

Die internationale Unsicherheit durch den Niedergang der argentinischen Wirtschaft, die angespannten Verhandlungen von Peking und Washington und die politische Lage im Vereinigten Königreich scheinen den Kryptomarkt profitieren zu lassen. Einige Analysten glauben sogar, dass Bitcoin im Falle eines “No-Deal-Brexit” ein neues Allzeithoch erreichen könnte.

Das internationale Chaos belebt den Kryptomarkt

In einem Interview mit The Independent gab CEO der Kryptobörse „Luno“, Marcus Swanepoel, an, sowohl die Krise in Argentinien als auch der andauernde Handelskrieg würden sich auf den Bitcoin-Preis positiv auswirken. Hatte Bitcoin mit dem Durchbruch durch den Widerstand von 10.000$ doch gerade erst einen neuen Marktrend gesetzt.

Vor allem scheint der Kryptomarkt laut Swanepoel inmitten des aktuellen internationalen Chaos jedoch auf Europa – und insbesondere auf die aktuellen Entwicklungen im Vereinigten Königreich – zu blicken. So hatte der britische Premierminister Boris Johnson vor kurzem bekannt gegeben, dass das Vereinigte Königreich bis zum Ablauf der Deadline am 31. Oktober 2019 notfalls auch per No-Deal-Brexit aus der EU austreten will. Um einen Deal zu erreichen, verbleiben somit nur noch ca. 2 Monate.  Sollte keine Einigung zustande kommen, so könnte sich das Parlament entscheiden, erneut abzustimmen, um zu verhindern, dass tatsächlich ein No-Deal-Brexit des Vereinigten Königreichs zustande kommt.

Die Entwicklung der Kryptokurse bleibt für Swanepoel somit besonders im Anschluss an den amerikanischen Tag der Arbeit interessant. Da der September laut ihm für gewöhnlich der geschäftigste Trading-Monat des Jahres ist, rechnet er vor allem hier mit einem Anstieg des Handelsvolumens.

Der britische Finanzmarkt strauchelt

Während sich der Kryptomarkt erneut im Aufschwung befindet, hat das britische Pfund schon jetzt stark an Wert verloren und mittlerweile den niedrigsten Stand gegenüber dem U.S. Dollar seit Januar 2017 erreicht. Laut Neil Wilson, dem Chefanalysten von Markets.com, könnte die Währung im Falle einer Neuwahl in Großbritannien, falls bis Ende Oktober noch immer keine Brexit-Einigung erzielt worden ist, sogar noch weiter fallen. Auch die Zinsen der britischen 10-Jahres-Anleihen sind um 0.5% gesunken und haben somit ein neues Rekordtief erreicht.

Während der globale Finanzmarkt durch die aktuellen globalen Ereignisse momentan nur wenig Volatilität aufweist, fehlt dem britischen Finanzmarkt daher jeglicher Optimismus. im Falle eines No-Deal-Brexit könnte das Vereinigte Königreich obendrein sogar noch auf größere wirtschaftliche Probleme zugleiten. Schließlich ist die Europäische Union für ca. die Hälfte der Exporte des Vereinigten Königreiches verantwortlich. Ein Wegfallen des größten Handelspartners des Landes würde somit einen signifikanten Verlust bedeuten.

Das würde ein No-Deal-Brexit für den Kryptomarkt bedeuten

Laut einigen Mitgliedern der Krypto-Community könnte ein No-Deal-Brexit zu einer weniger strengen Krypto-Regulierung im Vereinigten Königreich führen. Da die EU in diesem Fall kein Mitspracherecht mehr an den Regulierungen des Inselstaates hätte, könnte das Land die Regulierungen zur Ankurbelung der Kryptoindustrie sehr locker gestalten. Bedenkt man zusätzlich, dass der britische Finanzmarkt zu den signifikantesten der Welt zählt, könnte eine positive Kryptoregulierung zu mehr Adaption und einem Anstieg des Handelsvolumens und der Kryptopreise führen.

Bitcoin wird wieder und wieder für seine Eigenschaften als Wertanlage zu Krisenzeiten gelobt. Da insgesamt nur 21 Millionen Coins im Markt zirkulieren können, wird die Kryptowährung nicht selten auch als „digitales Gold“ bezeichnet. Hinzu kommt, dass das digitale Asset an jedem beliebigen Standort auf der Welt gekauft werden kann und es durch keine zentrale Autorität kontrolliert wird. Kein Wunder also, dass es somit von zahlreichen Investoren als sicherer Hafen angesehen wird. Inmitten des politischen Chaos eines möglichen No-Deal-Brexit könnte der Bitcoinkurs somit durchaus deutlich ansteigen.

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